Die ab September 1975 ausgelieferte zweite Manta-Generation erwartete vom Käufer keinen Mut zum Wagnis, weil alle Vorzüge des Vorgängers beibehalten und zielgenau verbessert worden waren. Der Rachen aus Rüsselsheim hatte sich gewandelt Präsentiert wurde ein funktionales, zeitloses Design, das ein gewisses Sportwagenflair in den Vordergrund stellte und über Jahre hinweg nichts von seinem Anmut und seinem Flair verlieren sollte. Sein Styling zeigte Anleihen vom Chevrolet Monza und vom Opel Rekord D. Glatte Karosserieflächen, viel Glas und große Türen, die den Einstieg nach hinten erleichterten wichtig für ein Familiencoupé. Klar gezeichnete Karosseriepartien, dezenterer Chromschmuck und eine schnittige Dachlinie ließen Raum für diverse modellspezifische und optische Modifikationen, ohne den Gesamtcharakter des Manta B anzutasten. Die diversen leichten Retuschen, die in seiner 13-jährichen Bauzeit vorgenommen wurden, gingen scheinbar spurlos an seinem Erscheinungsbild vorüber Zeichen guten Designs und Stimmigkeit eines Konzepts. War äußerlich zwar ein neuer Manta entstanden, so blieb die Bodengruppe verwandt zum A-Modell. Insbesondere die Karosseriesteifigkeit wurde um rund 40 % erhöht. Großen Anteil daran hatte der breite integrierte Überrollbügel, der sich harmonisch in die B-Säulen einfügte. Der vergrößerte Tank wurde über der Hinterachse im Kofferraum platziert, um zusätzliche Gefahr bei Auffahrunfällen auszuschalten. Auch die Motoren (60-105 PS) wurden fast unverändert vom Vorgänger übernommen. Die Vorderachse, bauartähnlich zum Kadett C, verfügte nun über eine obere Dämpferabstützung an der Karosserie und einen nach vorn gedrehten Stabilisator. Die verbreiterte Spur der unverändert übernommenen Hinterachse sowie der um 8,8 cm verlängerte Radstand waren verantwortlich für deutliche Verbesserungen bei Fahrkomfort und Fahrsicherheit. Trotz einer nur geringen Preiserhöhung wurde der Manta B schon in der Grundausstattung aufgewertet. Das Interieur im neuen sachlichen Opel-Look wirkte sehr aufgeräumt und sachlich und wurde schon im ersten Modelljahr in zahlreichen Details weiter komplettiert.
Die verschidenen Ausstattungen
Manta GT/E und Manta L in SR-Ausstattung
Manta B Berlinetta
Der Manta B konnte in Standard- und Luxusausführung bestellt
werden, die sich mit dem SR-Paket (ab 1,6-Liter-Motor) deutlich aufwerten
ließen: Zusatzinstrumente, direkte Lenkung, Gasdruckdämpfer, verstärkte Federn
und Stabilisatoren, Berlinetta-Lenkrad, Sportfelgen mit breiteren Reifen und
Seitenstreifen, dazu ein schwarz abgesetztes Heck und (gegen Aufpreis) eine
mattschwarz lackierte Motorhaube. Von Beginn an gab es zudem wieder eine
luxuriöse Berlinetta mit farblich harmonischen Velourspolstern und vielen
Komfortextras. Und natürlich den sportlichen Manta GT/E. Er verfügte neben dem
SR-Paket noch über einen Frontspoiler, sportlich schwarzes Interieur und
exklusiv den bewährten 19E-Einspritzmotor mit 105 PS gut für 185 km/h. Für
die weitere Aufwertung des Manta sorgten Extras wie Vinyldachbezug,
Schiebedach, Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfer sowie diverse Tierteile. Das
Motorenprogramm zum Produktionsstart: 12N (60 PS), 16 N (60 PS), 16S (75 PS);
19S (90 PS), 19E (105 PS). Der neue Manta verkaufte sich hervorragend, obwohl
er nicht wie sein Vorgänger in die USA exportiert wurde. Zwar war eine
US-Version fertig entwickelt worden, doch
bei der US-Marke Buick hatte man sich dazu entschlossen, ob 1975 keine
Opel-Fahrzeuge mehr anzubieten. Dies hatte keinen Einfluss auf den Erfolg.
Innerhalb der ersten neun Monate wurden über 100.000 Manta B verkauft, 40.000
davon als Exporte. Die Dauerhaftigkeit seines Erfolges verdankte der Manta B
kontinuierlichen Verbesserungen und Modellpflegemaßnahmen. Im August 1976 wurde
die Motorenpalette um zwei Aggregate erweitert: den 12N mit 55 sowie den 19N
mit 75 PS, der den bisherigen 16S-Motor ersetzte. Dem Kundenwunsch folgend,
wurde ab Januar 1977 der 19E-Motor nicht mehr exklusiv für den GT/E, sondern auch
im neuen Manta E angeboten. Dieser neue Supermanta bildete die Synthese aus
kraftvoller Motorisierung und komfortablem Auftreten im Outfit des
Berlinetta-Modells. Der Manta E war der Star in den Verkaufsräumen im
Frühjahr 1977. Im Herbst kamen dann die neuen 2,0-Liter-Motoren sowie eine
umfangreiche Aufwertung der Ausstattungslinien. Der 20S-Vergasermotor mit
modernem Varajet-Vergaser leistete 100 PS, der neue 20E mit 110 PS ersetzte den
19E-Motor und avancierte bis zum Produktionsende zur meistgefragten
Antriebsquelle. Deshalb war ab Oktober 1977 der Einspritzmotor auch im
Luxus-Modell verfügbar. Das Sondermodell Silver-Manta auf Basis des GT/E und
der neuen Einspritzmaschine wurde ab März 1978 nur kurze Zeit angeboten und sit
heute sehr gesucht. Im Herbst 1978 gab es durch den Wegfall des 19S-Aggregats
sowie den neuen 20 N mit 90 PS eine erneute Aufwertung im Motorenprogramm, die
sich mit dem neuen 1,3-Liter-Motor (ohc., 60 PS) als Ersatz für die bisherigen
1200er Maschinen im März 1979 fortsetzte. Zudem standen ab den Werksferien 1978
neue Außenfarben und Polsterstoffe zu Wahl. Doch damit war das Pulver noch
nicht verschossen, denn zeitgleich wurde ein neues Modell, der Manta CC,
präsentiert. Dieses Kombi-Coupé verfügte über eine ab der B-Säule veränderte
Dachlinie, die in einer großen Heckklappe ihre Fortsetzung fand. Mit leicht
verkürztem Heck, aber sonst in den Dimensionen unverändert, erschien der Manta
CC wie auch einem Guss. Er war mit allen Motoren (außer 1,3-Liter) und in drei
Ausstattungen lieferbar.
Manta B CC
Manta CC das Kombicoupe mit großer Klappe
Das Cockpit
Das Cockpit der Berlinetta Version zeitlos und funktionell
Nach den Werksferien 1979 wurde der Manta B zum ersten Mal
gründlich renoviert. Die Chromstoßstangen verschwanden zugunsten ganzteiliger
schwarzer Kunststoff-Stoßfänger, und neue Farben und Polster frischten die
Serie auf. Voll auf diesen Trend wurde der neue Manta GT/J abgestimmt. Ohne
jeden Chromschmuck und in sportlich-vereinfachter SR-Ausstattung, mit
Sportspiegeln, Frontspoiler und Breitreifen, war der GT(J auch als Kombi-Coupé
mit 2,0S- oder 1,3-Liter-Maschine zu Preisen ab 14.600 Mark lieferbar und wie
gemacht für neue, junge Käuferschichten. Erst recht, als im Frühjahr 1980 der
neue 1,3-Liter-S-Motor mit 75 PS zur Verfügung stand, der zuerst im Manta GT/J
eingebaut wurde. Standard-, Luxus-, SR-, Berlinetta- und GT/E-Modelle wurden ab
April 1980 in ihrer Ausstattung deutlich aufgewertet, und der Chromschmuck an
den Wagen trat zugunsten von schwarzen oder in Wagenfarbe lackierten Teilen
mehr und mehr den Rückzug an. Bereits im Januar 1981 erfolgten neue Änderungen
in der Ausstattung, um auch im sechsten Verkaufsjahr attraktiv zu bleiben. Das
Standardmodell entfiel, der Manta GT/J wurde nun Grundmodell, Luxus-,
Berlinetta- und GT/E-Modelle erhielten weitere Extras serienmäßig. Das
Limitierte Sondermodell Manta Magic war allerdings das Zugpferd im
Manta-Frühling 1981. Die Opel-Strategen gestalteten den neuen Manta Magic in
Anlehnung an den legendären Black Magic der A-Serie. Er war in den Farben
Schwarz, Polarweiß und (gegen Aufpreis) auch in Silber lieferbar. Alle
Magic-Modelle (Coupé und Kombi-Coupé) waren mit einem dreifarbigen
Streifendekor im Look der damaligen Opel-Sportfarben versehen. Neben dem
20E-Motor und der Ausstattung mit einigen (teilweise exklusiven) Extras wurde
ein attraktiver Verkaufspreis (ab 17.1421 Mark) kalkuliert. Das limitierte
Sondermodell war so gefragt, dass bis Ende des Jahres laufend nachproduziert
werden musste. Ab Februar 1981 waren nur noch drei Motoren für den Manta B
lieferbar: 13S (75 PS), 20 S (100 PS) und 20 E (110 PS). Im Herbst wurde dann
der 20E-Motor gründlich renoviert und erhielt die modifizierte LE-Jetronic mit
Schubabschaltung und elektronischer Zündanlage. Zeitgleich wurde der Manta
Sport als letztes Sondermodell vorgestellt, der den Erfolg des Manta Magic
bis ins neue Jahr fortsetzte. Mit den Motoren 13S und 20E ausgestattet und
innen mit Recaro-Sportsitzen versehen, konnte der Manta Sport sogar mit
Sperrdifferenzial bestellt werden, da die Traktion der serienmäßigen
Breitreifen auf ATS-Alufelgen spürbar verbesserte.
Autor: Rainer Manthey